Urnäsch präsentiert «Traumwelten»
Bereits Wochen davor, als noch fleissig gebastelt und geprobt wurde, war die Vorfreude in der Schule Urnäsch zu spüren. In den ersten Junitagen haben die Lehrpersonen mit ihren Schülerinnen und Schülern nochmals Vollgas gegeben und die letzten Vorbereitungen fürs anstehende Kinderfest getroffen. Am Montag, 5. Juni, war es tatsächlich so weit. Dank guten Wetterprognosen fand das Kinderfest am erstmöglichen Tag statt.
Das Dorf Urnäsch wurde pünktlich um 6.00 Uhr von drei Böllerschüssen geweckt. Zeitgleich marschierten die Tambouren auf, um den Festtag musikalisch einzuleiten. Zwei Gruppen der 1. Oberstufe starteten beim Schulhaus Mettlen und erfüllten das bereits reichlich mit Fahnen beschmückte Dorf in Richtung Saien und Tal mit ihren eingeübten rhythmischen Trommelschlägen.
Um 10.45 Uhr versammelten sich alle Kinder und Jugendlichen der gesamten Schule Urnäsch klassenweise beim Schulhaus Mettlen. Nach guter, alter Tradition teilte die Quartiermeisterin, Marianne Meier, die geheimnisvollen Zettel mit dem zugeteilten Mittagsplatz aus. Als die Sirene des Feuerwehrautos zu heulen begann, sprangen alle in ihre Mittagsquartiere. Vielen Dank an dieser Stelle allen, die Kinder bekocht haben oder ein Essen in den Restaurants mit ihrer Spende ermöglicht haben.
Gut verpflegt stellten sich die Lernenden am frühen Nachmittag für den Festumzug auf. Im Minutentakt wurde es farbiger und vielfältiger auf dem Schulhausplatz. Nach letzten Korrekturen an den aufwändig gebastelten Kostümen, Wägen und Figuren, gings um 13.15 Uhr los. Der Hauptstrasse entlang marschierten die stolzen Tambouren Richtung Saien. Hinter ihnen folgte ein bunter Festzug mit unterschiedlichen Mottos zum Thema «Traumwelten». Von Träumerinnen und Schlafmützen über Taucher, Zauberer, Engel und Teufel, einer riesigen Alpszenerie bis hin zu den wahren Geniessern in Hawaii-Hemden und Gourmetköchen war einiges dabei.
Der Musikverein Urnäsch sorgte durch das Mitmarschieren für musikalische Unterhaltung. Mehrere hundert Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten den Umzug der Urnäscher Klassen am Strassenrand. Sie wurden von den abwechslungsreichen Interpretationen von «Traumwelten» bestens unterhalten und teils auch reichlich beschenkt.
Für alle Teilnehmenden war es imposant, wie viele Leute sich im Dorf aufreihten und zur tollen Stimmung beitrugen. Nach der Wende bei der Landi zog der Festzug dann nochmals durch das Dorf, der Schwägalpstrasse entlang bis zur Abzweigung in die Unterdorfstrasse. Dieser Strasse entlang führte der Umzug an den Bewohner und Bewohnerinnen des WPZs vorbei aufs Festgelände bei der Schule Au. Die Ankunft auf dem bereits prächtig gefüllten Festgelände war ein Genuss für alle Teilnehmenden.
Gespannt warteten hunderte Urnäscherinnen und Urnäscher auf das Nachmittagsprogramm. Das am Morgen eingerichtete Festgelände bot zahlreiche Spielstände der einzelnen Klassen, Verpflegungsposten und zusätzliche Highlights, wie die Aussicht vom Hubretter der Feuerwehr Urnäsch oder der Kletterposten des Brauchtumsmuseums. Auf der Bühne vor dem Festplatz ertönten dann letztmals die Tambouren, welche das Programm der Bühnenauftritte eröffneten. Zwei Schülerinnen und ein Schüler der 3. Oberstufe führten als Engel auf Inlineskate mit flotten Überleitungen durch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm.
Die Klassen trugen verschieden Sketche, Lieder, Tänze und Turndarbietungen zu ihren Traumwelten vor. So erzählten einige Kinder und Jugendliche Geschichten von Alpträumen, Auswanderungswünschen oder Olympiaträumen. Andere tauchten in eine Unterwasserwelt ein, tanzten zu Seifenblasen und Blumen oder gar als Schlafmützen verkleidet über die Bühne. Die bunte Vielfalt an Darbietungen enthielt auch musikalische Highlights vom Buebechörli und dem Musikverein.
Die Festreden hielten der Schulleiter Martin Wehrle und Gemeindepräsident Peter Kürsteiner. Den Schlusspunkt setzte das traditionelle Lied «Urnäscher Chend», welches von allen Lernenden gesungen und instrumental von Kindern der Familien Alder und Düsel begleitet wurde. Das Lied endete damit, dass jede und jeder einen bunten Luftballon auf die Reise in den Himmel oder vielleicht sogar in eine Traumwelt steigen liess.
Nach einer kurzen Pause ging das Abendprogramm los. Verschiedenste Auftritte der Turnvereine und einiger Musikformationen luden zu festlichem Beisammensein ein. Auch das Wetter hielt bis zum Schluss an diesem wunderbaren Sommertag. So konnte das Fest bis in die frühen Morgenstunden in vollen Zügen genossen werden.